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der Künstlerin Almut Scheperjans

 
     
           
           
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Bild-Objekt in gelb
   


Gedanken zur Arbeit von Almut Scheperjans

von Gisela Schneider - Gehrke

 
 

Zu den Bildern von Almut Scheperjans

Auf den ersten Blick fesseln die Bilder und Bildobjekte durch ihre Farbigkeit und die stark ausgeprägten Reliefstrukturen. Strukturen, die von der Künstlerin nicht bewußt gesteuert werden, das Bild / Bildobjekt in Spannungsbereiche gliedern.

Von Bildern im klassischen Sinn kann hier nicht die Rede sein, denn Almut Scheperjans benutzt als Bildträger fast alle Materialien, die sie interessieren, besonders gerne Plexiglas.

Die Farben und der Reliefcharakter der Arbeiten lassen durch ihre Hell - Dunkel - Abstufungen für uns als Betrachter fast Gegenständliches und Figürliches hinein-interpretieren, Figurengruppen, Landschaften, Wildnis, kämpfende Wesen.

Die Künstlerin hat dies allerdings nicht beabsichtigt. Die im Surrealismus wieder entdeckten Zufälligkeiten von Farbdecalcomanien, Materialabdrücken, Frottagen etc. finden in den Arbeiten der Künstlerin neue Einsatzmöglichkeiten.

Grenzenlose Neugier und unablässiges Ausprobieren eröffnen ihr und uns malerisch kosmische Welten.

Die kräftig leuchtenden Farben wie auch die warmen Erdtöne lassen durch ihren Reliefcharakter, der oft gegen zarte fast aquarellartige Flächen steht, neue Räumlichkeiten entstehen.

Das Bild wird jedoch nicht nur in Schichten aufgebaut.

Tod und Leben, Zerstörung und Aufbau bestimmen Almut Scheperjans Leben in dem Beruf, den sie als Broterwerb ausübt.

Ein sorgsam in Schichten aufgebautes Bild wird durch chemische Prozesse wieder zerstört, durch Kratzen, Schaben, Brennen wieder bis zur untersten Schicht freigelegt.

Der Moment der Wahrheit liegt für die Künstlern im Erkennen des Zustandes, den sie zulassen will und muß.

 

Zu den Skulpturen von Almut Scheperjans

Das Prinzip der krustigen, aufbrechenden und durchbrochenen Oberflächen, das Experiment mit den unterschiedlichen Materialien und deren Verhaltensweisen zeigt sich auch in den Skulpturen von Almut Scheperjans. Bemalte, freigekratzte Flächen einer Grundfarbigkeit auf Plexiglas bilden einen von Innen beleuchteten Würfel. Durch die Beleuchtung zeigt die Farbe die intensive Glut alter Kathedralenfenster. Stellt die Künstlerin diese Würfel auf dunkle viereckige Säulen, bekommen sie zusätzlich den Charakter geheimnisvoller Wegzeichen.

Zumeist arbeitet Almut Scheperjans mit Plastik und Kunststoffröhren, die manchmal zusammengesetzt sind und im oberen Teil aus der Mittelachse kippen und so ein Moment der Instabilität einbringen. Aufgeschnittene, ausgebogene, geschmolzene Teile wirken wie Verletzungen. Dies wird noch verstärkt durch die Infusionsschläuche, die die Säulen umschlingen oder wie Antennen in den Raum greifen.

Weiß der Betrachter nicht, um was für Schläuche es sich handelt, bleibt doch die skulpturale Spannung von primär raumausschließender Säulenform und in den Raum greifenden Lichtadern. Denn Licht spielt eine große Rolle in diesen Skulpturen.

Erscheint uns eine dunkle Säule von "vorne" wie ein Fetisch aus fernen Ländern, ringsum bespickt mit Drahlstacheln, öffnet sich "hinten" ein Hohlraum, durch den die Drähte ihre Verbindungslinien ziehen, beleuchtet von unten, so in magisches Licht getaucht. Manche Säulen haben figuralen Charakter; sind sie auch noch eng mit Draht umwickelt, so haben sie sich nach oben geweitet, gebläht und die unterschiedlichen Schläuche Schläuche umgeben sie auf der Bodenfläche, als wären sie gerade abgestreift worden.

In ihren letzten Arbeiten bricht eine Flut durchsichtiger Schläuche aus den bemalten, zerstörten Körpern hervor, wie sich auffasernde Nervenbündel tasten sie sich zu einer daneben stehenden Arbeit, die ebenfalls im oberen Bereich geschmolzen, zerstört ist. Das Spiel mit den Materialien, das Experiment und vor allen Dingen das Zulassen von Zufälligkeiten und das Erkennen der ästhetischen Qualität dieser Zufälligkeiten prägen die Skulpturen von Almut Scheperjans.

 

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